[Mediaevistik] Neuerscheinung: Katalog der mittelalterlichen Musikhandschriften der Österreichischen Nationalbibliothek Wien

Glassner, Christine Christine.Glassner at oeaw.ac.at
Fr Dez 12 19:04:44 CET 2014


Soeben erschienen:

Robert Klugseder
unter Mitarbeit von Alexander Rausch, Ana Čizmić, Vera Maria Charvat, Oscar Verhaar, Eva Veselovská und Hanna Zühlke:
Katalog der mittelalterlichen Musikhandschriften der Österreichischen Nationalbibliothek Wien, Purkersdorf: Verlag Brüder Hollinek 2014
(Codices Manuscripti & Impressi. Supplementum 10)
ISBN: ISSN 0379-3621 (Reihe)

Der Katalog ist auch open access über das FWF-Repositorium als E-Book zugänglich:
http://e-book.fwf.ac.at/o:599

Die Quellen zur älteren Musikgeschichte Österreichs und insbesondere Wiens waren bis vor kurzem von der Forschung nicht hinreichend aufgearbeitet. Trotz verdienstvoller Detailstudien bedarf es einer systematischen Erschließung der musikalischen Überlieferung in österreichischen Bibliotheken vom 9. bis zum frühen 16. Jahrhundert. Dabei zeigte sich, dass die Desiderata bei der größten Sammlung unseres Landes, der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB), am deutlichsten waren. Das dringendste Forschungsanliegen bestand in der Erfassung und Auswertung sämtlicher Quellen mit musikalischer Notation, die sich in der Sammlung von Handschriften und alten Drucken sowie teilweise in der Musiksammlung der ÖNB befinden. Dieses klar definierte Kriterium (Vorhandensein von schriftlich fixierter Musik) scheint wesentlich praktikabler als eine Einengung auf bestimmte musikalische Repertoires, Gattungen oder Epochen, und es bietet aufgrund seiner leichten Erkennbarkeit die meisten Chancen für eine Zusammenarbeit mit verwandten Disziplinen. Aus historischen Gründen handelt es sich um einen äußerst inhomogenen Bestand, dennoch stammen die meisten Handschriften aus den Gebieten des heutigen Österreich, Tschechiens und der Slowakei (Böhmen und Mähren). Naturgemäß überwiegen hier die lateinischen Codices, doch es werden auch deutsche, niederländische und tschechische Texte berücksichtigt.
Eine aktuelle Liste der aus Katalogen und anderer wissenschaftlicher Literatur bekannten sowie der bei Projektbeginn noch unbekannten Quellen umfasst insgesamt 365 Signaturen. Dieser relativ umfangreiche Bestand wird in dem hier vorliegenden musikwissenschaftlich ausgerichteten Gesamtkatalog inventarisiert. Der Hauptkatalog mit 108 ausführlichen Beschreibungen zu voll- und einigen wenigen teilnotierten Handschriften ist monographisch angelegt: Die Informationen über das Äußere der Codices werden unter Einbeziehung der Forschungsgeschichte ergänzt durch einen musikwissenschaftlichen Kommentar, der die jeweilige Quelle in ihren historischen Kontext stellt. Neben den kodikologischen Angaben und der Präsentation des Inhalts (bei Liturgica mit dem Verweis auf Standardtexte) wird auf die Beschreibung der musikalischen Notationen großer Wert gelegt. Letztere wurden in Kooperation mit der ÖNB durch digitalisierte Aufnahmen (meist mehrere für jede Handschrift, teilweise auch Volldigitalisate) unterstützt, die auf der Projektwebsite www.cantusplanus.at<http://www.cantusplanus.at> zur Verfügung stehen (aktuell etwa 22.000 Abbildungen).


Mag. Dr. Alexander Rausch
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Institut für kunst- und musikhistorische Forschungen
Abteilung Musikwissenschaft
Postgasse 7-9/4/3
A-1010 Wien
Tel.: +43 1 51581-3711
www.oeaw.ac.at/ikm<http://www.oeaw.ac.at/kmf>


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