[Mediaevistik] Neuerscheinung: Lat. Fragmente der BSB

Bettina Wagner Bettina.Wagner at bsb-muenchen.de
Mi Jul 31 12:04:46 CEST 2013


Liebe Kolleginnen und Kollegen,

es freut mich, Ihnen mitteilen zu können, dass soeben ein weiterer Handschriftenkatalog der Bayerischen Staatsbibliothek erschienen ist:

Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München. Bd. 3: Clm 29550*29990. 
Kurzkatalog mit Nachträgen zu den Katalogbänden 1 und 2 nebst einem Anhang zu den bislang nicht ausgelösten Handschriftenfragmenten, beschrieben von Hermann Hauke und Wolfgang-Valentin Ikas
Wiesbaden: Harrassowitz, 2013
(Catalogus codicum manu scriptorum Bibliothecae Monacensis T. 4, Ps. 12,3)

Digitalisate von mehr als 150 Fragmenten deutscher und lateinischer Handschriften sind bereits über die Digitalen Sammlungen der Bayerischen Staatsbibliothek zugänglich:
http://www.digitale-sammlungen.de/index.html?c=kurzauswahl&l=de&adr=daten.digitale-sammlungen.de/~db/ausgaben/uni_ausgabe.html?projekt=1137508549&ordnung=sig&recherche=ja

Neben einem bedeutenden Bestand an Buchhandschriften besitzt die Bayerische Staatsbibliothek eine umfangreiche Sammlung von ausgelösten mittelalterlichen Handschriftenfragmenten, und zwar ca. 2.800 lateinische und ca. 400 deutsche. Den Grundstock bildete die aus den Mehrfachexemplaren der zu Beginn des 19. Jahrhunderts säkularisierten Klosterbibliotheken ausgelöste Einbandmakulatur. Die Sammlung wuchs rasch, besonders im Rahmen des umfangreichen Dublettenverkaufs in der Ära des Bibliotheksdirektors Carl Halm um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Denn vor der Veräußerung der Bücher entnahm man ihnen die in den Einbänden befindlichen Fragmente.
Ein erstes Gesamtverzeichnis erstellte der Bibliothekar Friedrich Keinz (1865-1899) in Form eines nach Fachgruppen geordneten Repertoriums. Dieses blieb in Geltung bis zu einer durchgreifenden Neukatalogisierung ab Herbst 1977. Der Entstehungszeit nach erstreckt sich die Sammlung von der Spätantike bzw. vom Frühmittelalter bis in die Zeit des beginnenden Buchdrucks. Der Provenienz nach stammen sie zum überwiegenden Teil aus Klöstern, den Trägern der geistigen Kultur im Mittelalter.
Die Bedeutung der Fragmente besteht in ihrem hohen Quellenwert. Denn jedes von ihnen ist der letzte Zeuge eines sonst nicht mehr existierenden Buches und ergänzt damit unsere überlieferungsgeschichtlich bedingte lückenhafte Kenntnis von der Literaturproduktion in Spätantike und Mittelalter.

Mit freundlichen Grüßen,
Bettina Wagner



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Dr. Bettina Wagner
Leiterin des Handschriftenerschließungszentrums
Abteilung fuer Handschriften und Alte Drucke
Bayerische Staatsbibliothek
Ludwigstr. 16
D-80539 Muenchen
Germany
email: bettina.wagner at bsb-muenchen.de
Tel. +89 / 28638-2982 
Fax. +89 / 28638-12982 oder 2266
postbox: D-80328 Muenchen
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