[Mediaevistik] Ritterspiele
Thomas.Gloning at germanistik.uni-giessen.de
Thomas.Gloning at germanistik.uni-giessen.de
Di Aug 3 20:58:47 CEST 2010
Lieber Herr Millet, (und: lieber Herr Gerhardt,)
besten Dank zunächst für die interessante Anfrage und auch für die
ersten bibliograpischen Hinweise.
<< aus mittelalterlichen spanischen Texten ist ein Ritterspiel bekannt, das
tablado genannt wird und darin besteht, das ein in ansehnlicher Höhe
angebrachtes Brett, oft mit der Form einer Burg, durch kräftige Würfe
stumpfer Speere durch die herangaloppierenden Reiter zerbrochen oder
niedergeworfen werden musste. Es handelt sich also um eine Variante der
vielen Hastiludien. Aus mitteleuropäischen Quellen sind mir jedoch nur
Belege bekannt, in denen es um das Treffen kleiner Gegenstände mit Lanzen
geht, nicht um die Kombination von Ritt und Wurfspeer. Die
Spezialliteratur spricht immer nur von Turnier, Tjost oder Buhurt. >>
Dürfte ich eine Anregung zur Vorgehensweise geben?
Könnten Sie, Herr Millet, vielleicht noch angeben, um welche
Quellentexte und Belegstellen es sich genau handelt und auch, welche
Spezialliteratur Sie bereits gesichtet haben.
Mir sind solche Ritterspiele, Quintanrennen und dergleichen aus Texten
des 16. und 17. Jhs. ganz geläufig. Aber diese Quellen sind ja leider
etwas zu spät für Ihre Frage.
Es würde mir deshalb helfen, wenn ich sozusagen den "Ermittlungsstand"
der Frage genauer kennen würde. Ich trage gerne bei, möchte
andererseits aber nicht langweilen mit Dingen, die vielleicht schon
bekannt sind, wie z.B.:
Hörmann, M.: Ringrennen am Stuttgarter Hof. Die Entwicklung eines
Ritterspiels im 16. und 17. Jahrhundert. In: Sozial- und
Zeitgeschichte des Sports 3 (1989) Heft 1, 50-69.
Hinweise zu Ihrem "Ermittlungsstand" könnten übrigens auch den
Neulingen im Feld helfen, bislang unbekannte Wissensgebiete zu erkunden.
Ich freue mich auf Ihre Hinweise und auch auf den weiteren Austausch
zu diesem spannenden Thema,
Thomas Gloning
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