[Mediaevistik] Vorstellung

Markus Wenninger Markus.Wenninger at uni-klu.ac.at
Mit Apr 21 11:53:32 CEST 2010


Als neu eingestiegenes Mitglied möchte ich mich kurz vorstellen:
Name: Markus Wenninger
Jg. 1951
Position: ao. Prof. für mittelalterliche Geschichte und Historische
Hilfswissenschaften an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Hauptinteressen: Wirtschafts- und Sozialgeschichte, insbesondere
Geschichte der Juden; verschiedene Bereiche der Technikgeschichte,
Burgen, Stadtgeschichte, Geld- und Kreditgeschichte
 
 
Im Zusammenhang mit Burgen und Technik möchte ich auch gleich ein
Problem zur Diskussion stellen (bzw. eine Frage an die Forum-Mitglieder
richten), die allerdings schon ganz am Rand des Mittelalters angesiedelt
ist: 
 
Bei der Untersuchung einer Burg in Kärnten bin ich auf eiserne
Wasserleitungsrohre gestoßen, die - wenn sie, was wahrscheinlich ist,
aus der Bauzeit der Wasserleitung stammen - aus dem 16. Jahrhundert
sind. Sie sind ca 1,5 m lang, Außendurchmesser ca 4 cm, Wandstärke ca
0,5 cm, an einem Ende muffenartig für eine Verbindung erweitert, die
genügend Raum läßt, um das nächste Rohr auch in einem gewissen Winkel
anzustecken (für Richtungs- und Neigungsänderungen der Leitung), und
allem Anschein nach gegossen; jedenfalls ist keine Schmiedenaht zu
sehen, und die Rohre sind nicht so stark korrodiert, daß eine solche
Naht dadurch verloren gegangen sein könnte. 
Dazu stellen sich mir zwei Fragen:
1. Eisengussrohre gibt es grundsätzlich etwa seit der Mitte des 15.
Jahrhunderts, wenn auch zunächst nur für relativ große Kaliber
(Geschützrohre). Konnte man im 16. Jahrhundert bereits Rohre der
angegebenen kleinen Kaliber und Wandstärken gießen? Gibt es
Vergleichsbeispiele?
2. Die Leitung brachte Wasser vom gegenüberliegenden Berghang auf die
Burg und mußte dazu einen etwa 50 m tiefen Siphon überwinden, d.h. die
Verbindung der Rohre mußte absolut dicht sein. Ist etwas über solche
Rohrverbindungen bekannt? In Frage kommt vermutlich vor allem das
Vergießen mit Blei; könnte auch Werg, Pech oder anderes Material
verwendet worden sein? Und wie läßt sich das eventuell nachweisen?
 
Für jeden Hinweis wäre ich dankbar.
 

Markus Wenninger
 
Ao. Prof. Dr. Markus J. Wenninger
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Institut für Geschichte
Abteilung für Geschichte des Mittelalters und Historische
Hilfswissenschaften
Universitätsstraße 65
A-9020 Klagenfurt
Tel.: +43-463-2700-2223 (Sekret.: - 2206)
Fax:  +43-463-2700-2299
mobil: +43-650-288 51 51
e-mail: markus.wenninger at uni-klu.ac.at
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