[Mediaevistik] Beschreibungen Kölner Bestände im Handschriftenarchiv der Berliner Akademie
Patrick Sahle
sahle at uni-koeln.de
Sam Mai 23 22:23:01 CEST 2009
Liebe Alle,
wenn ich das richtig gesehen habe, dann ist kein Mitarbeiter des Kölner
Archivs auf dieser Liste. Auf Informationen aus erster Hand besteht damit
wenig Hoffnung.
Nach den bestehenden Informationen ist doch wohl so, dass der Archivbestand
bis 1815 komplett verfilmt ist, die jüngeren Bestände nur teilweise. Die
Filme bilden dort, wo Archivalien zerstört oder beschädigt, zumindest aber
für die nächste Zeit der Nutzung entzogen sind, aus Sicht der benutzenden
Forschung jetzt so etwas wie die "Primärüberlieferung", auch mittelfristig
aber ebenso eine unverzichtbare Zusatzüberlieferung. Ihre systematische
Digitalisierung liegt deshalb nahe. Drittmittel, die NICHT zu Lasten der
Mittel für die Restaurierung gehen würden, scheinen im Moment leicht
einzuwerben sein.
Das Problem liegt deshalb nicht in der (angesichts der drängenden
physischen Wiederherstellung von Archiv und Archivalien teilweise
verständlichen) Initiativlosigkeit des Archivs hinsichtlich der
Bereitstellung und Digitalisierung der Filme (gleiches gilt übrigens auch
für die Findmittel), sondern in der aktiven Abwehrhaltung gegen die
digitale Bereitstellung von (durch das Archiv verfilmten) Archivbeständen.
Umso mehr sind alle Aktivitäten von außerhalb des Archivs zu begrüßen,
Erschließungsinformationen und Digitalisate verfügbar zu machen. Auf Dauer
wird das Archiv dann nicht umhinkommen, diese Dinge zentral
zusammenzubinden, zu systematisieren und durch eigenes Material zu
ergänzen. Die digitale Bereitstellung von Findmitteln und Archivbeständen
sollte längst eine Selbstverständlichkeit sein. Wo das noch nicht
angekommen ist, da hilft es vielleicht, wenn andere Institutionen (die über
Erschließungsinformationen oder Filme verfügen) mit gutem Beispiel vorangehen.
Viele Grüße aus Köln, Patrick Sahle
Lecturer in Humanities IT, University of Cologne, Germany
Historisch-Kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung, Universität zu
Köln
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