[Mediaevistik] kleines uebersetzungsproblem

Markus Stock markus.stock at utoronto.ca
Don Dez 3 14:48:04 CET 2009


Liebe Frau Fritsch-Roessler, lieber Herr Seelbach, haben Sie vielen  
Dank. Das loest mein kleines Problem. Dank auch an alle anderen  
Listenmitglieder fuer die konstruktiven Vorschlaege.
Markus Stock


Quoting Waltraud Fritsch-Rößler <Waltraud.Fritsch-Roessler at uibk.ac.at>:

> die bedeutung von "aus/hinaus" (temp.), wie Herr Seelbach sie vorschlägt,
> belegt auch das tiroler wörterbuch von Schatz (bair.-österr.). ich würde
> übersetzen: "bis um die Fastnachtszeit herum" / "bis gegen Fastnacht"
>
> Mit freundlichen Grüßen
> Waltraud Fritsch-Rößler
>
> ------------------------------------------------------------------
> o. Univ.-Prof. Dr. Waltraud Fritsch-Rößler
> Dekanin Philologisch-Kulturwiss. Fakultät
> Innrain 52f
> A-6020 Innsbruck
> Tel. (0043)-(0)512-507-96101
> Referentinnen ---96120 u. 96121
> ----- Original Message -----
> From: "Seelbach" <seelbac at uni-muenster.de>
> To: "Mediaevistik at domain.invalid :Kulturen des deutschsprachigen
> Mittelalters" <mediaevistik at mailman.uni-regensburg.de>
> Sent: Wednesday, December 02, 2009 8:50 PM
> Subject: Re: [Mediaevistik] kleines uebersetzungsproblem
>
>
> Lieber Herr Stock,
>
> Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten nach BMZ, Lexer und DWB: ûzen
> ... ligen wäre mit a) örtlich: "da lag ich darnieder ... außerhalb/außer
> Landes". Die zweite (b zeitlich) halte ich für sicher, da Götz die
> Ortsangabe "zu Lanndsshut" gleich mit "außen (gelegen)" hätte versehen
> können, nicht erst nach der Zeitangabe "vmb fastnacht": "ûzen" wird hier
> also gebraucht im Sinne von "aushin", 'hinaus' (DWB 1,887); zu den
> Bedeutungen vgl. "hinaus" (6) in DWB 10,1392: Zeitdauer, dazu "um" B2,
> DWB 3,767. Der weitergehende Gebruach des 16. Jahrhunderts zur Angabe
> auch der ungefähren Dauer ist uns heute abhanden gekommen und
> unverständlich. Aber es ist gut vergleichbar mit dem zahlreich belegten
> "bis um Mitternacht hin" (verschiedene Autoren des 18. u. 19. Jh. in
> books google rasch nachzuweisen). Und Ferdinand Freiligrath hat eine
> Formulierung, die eine Lösung verspricht: "dir Schlußszene zog sich ...
> bis um Mitternacht hinaus"! (Freiligrath, Sämtliche Werke, Bd. 1, 1838,
> S. 77). Also hier mein Übersetzungsvorschlag:
> "da lag ich zu Landshut darnieder, bis hinaus um die Fastnachtszeit."
> (heute sagt man wohl eher "bis hinein in").
>
> Mit besten Grüßen,  U. Seelbach
>
>
> Markus Stock schrieb:
>> Hallo
>> Gibt es jemanden die/der mir mit einem Uebersetzungsproblem fuer eine
>> Veroeffentlichung helfen kann?
>>
>> Es handelt sich um Goetz' von Berlichingen Lebensbeschreibung, ed.
>> Ulmschneider, S. 77, der Abschnitt nach seiner Handverletzung.
>> Vnnd von der zeitt ann, am sonntag nach sanct Jacobstag (23. Juni
>> 1504), da bin ich zu Lanndsshut gelegenn, biss vmb faschnacht aussenn.
>> Ich verstehe das Wort aussenn am Ende des Satzes nicht. Heisst das bis
>> zum Ende der Fastnacht? Die Uebersetzung von Karl Mueller (Reclam), S.
>> 30, schreibt lediglich bis zu Fastnachten.
>> Danke!
>> Markus Stock
>>
>>
>>
>>
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Markus Stock
Asst. Professor of German and Medieval Studies
Graduate Coordinator
Dept. of Germanic Languages and Literatures
University of Toronto, Odette Hall 326
50 St. Joseph Street, Toronto, ON M5S 1J4, Canada
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