[Mediaevistik] Ziemlich Off-Topic: Schule im Mittelalter bzw. Eselsmütze
Oliver Duntze
oliverduntze at yahoo.de
Mit Aug 19 14:25:48 CEST 2009
Hallo Frau Fiebig,
vielleicht hilft ein Blick in den Text, aus dem die Abbildung stammt,
z.B. unter:
<http://diglib.hab.de/wdb.php?dir=inkunabeln/17-8-eth-2f&distype=struc-img&image=00147>
Viele Grüße,
Oliver Duntze
Henriette Fiebig schrieb:
> Liebe Listen-Kollegen,
>
> wie sie wissen bin ich Wikipedianer und als solcher gerät man an die
> absonderlichsten Themen, denen man dann verzweifelt hinterhergoogelt
> und -recherchiert.
>
> Diesmal habe ich die Eselsmütze ausgegraben, die – so weit bin ich mit
> meiner Weisheit schon – etwa ab dem 18. Jahrhundert recht sicher zu
> den üblichen Strafen für faule Schulkinder zählte. Seltsam dünkt mich
> (und daher die Anfrage hier bei den Mittelalterkennern), daß man auf
> vielen Seiten im Netz die Information findet, diese Strafe habe es
> schon „im Mittelalter“ gegeben (Sie kennen das ja: Mittelalter ist
> irgendsoein finsterer Zeitraum irgendwo zwischen den Römern und der
> Aufklärung … da macht sich nie jemand die Mühe das mal genauer zu
> spezifizieren)
>
> Nun bin ich zwar recht gut ausgestattet mit Literatur zur
> mittelalterlichen Kultur und Literatur, nur an der Literatur zur
> Pädagogik der Zeit mangelt es mir. Allgemeine Werke zur Geschichte der
> Schule (ich habe mal einfach nach Hamann, Bruno, Geschichte des
> Schulwesens, Bad Heilbrunn 1993 gegriffen) sind natürlich leicht zu
> finden, aber wo würde ich denn Informationen – so es sie überhaupt zu
> einer derart speziellen Frage gibt! – zu Schulstrafen der Zeit finden?
> Und/oder anders gefragt: Kennen sie Belege dafür, daß es Eselsmützen
> (oder auch Eselreiten bzw. den Wiegenesel) als Strafe im Mittelalter
> schon gab?
>
> Den einzigen Hinweis fand ich hier:
>
> * http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t_direct=x&fullsize=yes&f_IDN=b0088668hild&transit=getback%3Dstdmask%26f_sw%3Desel%26t_kombi%3DSuche%2Bstarten
>
> (der Titel des Werkes dürfte falsch angegeben sein; korrekt müßte
> sein: Speculum vitae humanae von Rodrigo Sanchez de Arevalo)
>
> Sollte das tatsächlich so zu deuten sein, daß man Schülern im späten
> Mittelalter einen Eselskopf aufsetzte? (die Auffassung habe ich
> nämlich auch irgendwo im Netz gefunden!) Ist das nicht eher in
> übertragener Bedeutung a la „wer faul ist, der macht sich selbst zum
> Esel“ o. ä. zu lesen?
>
> Für jeden Hinweis dankbar verbleibe ich mit besten Grüßen aus Berlin
>
> Henriette Fiebig
>
>
>
>
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