[Mediaevistik] Jeffrey_Hamburger_über_die_deutsche_Exzellenz

Eisermann, Falk Falk.Eisermann at sbb.spk-berlin.de
Mit Jun 11 08:48:14 CEST 2008


Lieber Herr Schlechtweg-Jahn,
bei aller verständlichen Frustration über die vermeintliche Machtlosigkeit: Auch wenn so ein Artikel nur in einer "Verbandszeitschrift" (neuer Name fürs Internet?) veröffentlicht wird, gibt es ja noch weitere Mittel und Wege, zuständige Personenkreise dafür zu interessieren, z.B. durch individuelle Zusendung (an "Bildungspolitiker" u.ä.). Als derjenige, der Hamburgers Beitrag übersetzt hat, darf ich hier vielleicht mitteilen, daß keine der angefragten großen deutschen Tageszeitungen bereit war, den Artikel abzudrucken. Offenbar sind die Printmedien der Ansicht, es gäbe in dieser Angelegenheit auch bei prominenten Wortmeldungen derzeit keinen Diskussionsbedarf. Im übrigen hat die (anders gelagerte) Causa Karlsruhe, an der Jeffrey Hamburger sich ebenfalls aktiv beteiligt hat, gezeigt, daß in solchen Diskussionen außer "Wahrheit" und "Macht" auch die Kriterien "Ansehen" und "Öffentlichkeit" eine gewisse Rolle spielen. 
Beste Grüße,
Falk Eisermann

Dr. Falk Eisermann
Referatsleiter
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Von: mediaevistik-bounces at mailman.uni-regensburg.de [mailto:mediaevistik-bounces at mailman.uni-regensburg.de] Im Auftrag von Ralf Schlechtweg-Jahn
Gesendet: Mittwoch, 11. Juni 2008 07:31
An: mediaevistik at mailman.uni-regensburg.de
Betreff: Re: [Mediaevistik]Jeffrey_Hamburger_über_die_deutsche_Exzellenz

> Bravo, das trifft den Nagel ziemlich genau auf den Kopf. Dieser Essay
> duerfte schlagkraeftig genug sein, um einigen deutschen Bildungspolitikern
> mal kraeftig um die Ohren zu hauen. 

Ich fürchte nur, daß sich auch nicht ein Politiker davon im geringsten
beeindrucken lassen wird. In der Wissenschaft mag 'Wahrheit' die geltende Münze
sein, in der Politik ist es 'Macht' (wie borniert auch immer die im Einzelfall
aussehen mag). Und in dieser politischen Machtperspektive dürfte es kaum etwas
machtloseres geben als ein Artikel in einer Verbandszeitschrift.

-- 
Herzliche Grüße,
Ralf Schlechtweg-Jahn


Ältere Deutsche Philologie
Universität Bayreuth

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