[Mediaevistik] Nibelungen-Film auf ARTE

[Christof Nikolaus Schroeder]

Lieber Herr Schlechtweg-Jahn, liebe Listenmitglieder,

es ist schon erschütternd, dass sich ein Sender, der wie kaum ein anderer ö-rechtlicher 
Sender für sich in Anspruch nimmt, einen kulturellen Auftrag zu erfüllen, der gleichen 
Praktiken bedient, wie ich sie am ehesten bei den Privaten vermuten würde. Das ist für 
mich ein weiterer Mosaikstein in der Debatte darüber, ob es bei der Art und Weise, wie 
im ö-rechtlichen Rundfunk der Kulturauftrag wahrgenommen wird, noch berechtigt ist, 
eine Zwangsgebühr für diese Medien einzutreiben. Lauter Protest von Seiten der 
Fachverbände sollte allein schon deshalb Gehör finden, da derzeit wegen überhöhter 
Aufwendungen von ARD und ZDF für die eigenen Online-Angebote die Diskussion über 
die Rundfunkgebühren neu in Gang gekommen ist. Man schaut gerade wieder etwas 
genauer hin, was ARD und ZDF sich alles erlauben; ARTE ist doch ein gemeinsames 
Kind von beiden.

Herzliche Grüsse
Niko Schröder

On 3 Dec 2007 at 19:45, Ralf Schlechtweg-Jahn wrote:

> Lieber Herr Reichert,
> 
> mir scheint, wir sind mittlerweile alle so daran gewöhnt, das man den
> Massenmedien nicht trauen kann, daß es uns nicht einmal mehr aufregt. Und ihre
> private Reaktion - darüber lachen - ist da wohl auch die vernünftigste.
> 
> Jenseits des Privaten frage ich mich allerdings, ob es wirklich richtig ist, so
> einen Vorfall hinzunehmen. Zu hoffen, das sich bei Protest etwas verbessert, ist
> vermutlich naiv, aber es hinnehmen, das macht mich doch unruhig.
> 
> Privater Protest wird, denke ich, wohl kaum Konsequenzen haben. Aber wäre es
> nicht doch sinnvoll, z.B. den Mediävisten- und Germanistenverband einzuschalten,
> und gleichsam offiziell Protest einzulegen? Oder auch die Printmedien in
> Kenntnis zu setzen, die ja vielleicht immer noch interessiert sind, der
> Konkurrenz eins auszuwischen - keine schöne Motivation vielleicht, aber für uns
> u.U. nützlich.
> 
> Und schließlich betrifft das ja letztlich auch nicht sie allein - jeder von uns,
> der künftig als Experte herangezogen wird, könnte schließlich der nächste sein. 
> 
> -- 
> Herzliche Grüße,
> Ralf Schlechtweg-Jahn
> 
> 
> Ältere Deutsche Philologie
> Universität Bayreuth
> 
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