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<meta content="text/html; charset=windows-1252"
http-equiv="Content-Type">
</head>
<body text="#000000" bgcolor="#FFFFFF">
<div class="moz-cite-prefix"><br>
Liebe KollegInnen, <br>
<br>
reden wir hier nicht von verschiedenen Dingen? Ein kritischer
Apparat im traditionellen Sinne ist ein redaktionell
hergestellter, recht komplexer Text mit einigen Anforderungen an
den Satz. Das kann man mit TUSTEP, tex/latex, InDesign oder
anderen Systemen machen. Kollation ist ein Prozess des
Textvergleichs in dem man in den letzten Jahrzehnten versucht hat,
algorithmisch weiterzukommen. Dafür steht nicht zuletzt CollateX.
Nach meiner Erfahrung mit verschiedenen Editionsprojekten führt
eine generische Kollation nicht zu einem kritischen Apparat, wie
wir ihn aus traditionellen Editionen kennen. Vielmehr sehe ich
verschiedene Szenarien und Arbeitsprozesse ...<br>
- der "geschriebene" Apparat aus der nicht algorithmisch
unterfütterten philologischen Kritik<br>
- die generierte Kollation aus dem automatischen Textvergleich als
Entscheidungshilfe für den eingreifenden und wertenden Editor<br>
- die Verzeichnung der Textvarianz rein aus dem Textvergleich
heraus, ohne Eingriffe und Entscheidungen<br>
Dahinter stehen natürlich sehr unterschiedliche theoretische und
methodische Haltungen.<br>
<br>
In unserem Umfeld (CCeH Köln) entwickelt es sich im Moment so
ungefähr in diese Richtung ...<br>
- genaue Verzeichnung der einzelnen Textzeugen; mit Annotation der
Detailphänomene<br>
- Aufbereitung der Transkriptionen für die Übergabe an ein
Kollationstool<br>
- Bereitstellung von projektspezifischen Zusatzregeln für die
Kollation<br>
- Herstellung von Kollationstabellen<br>
- Manuelle Kontrolle und Nachbearbeitung der Kollationstabellen<br>
- Herstellung eines Apparates für eine kritische Textfassung<br>
<br>
... und damit haben wir noch nicht über den Satz gesprochen.<br>
<br>
Viele Grüße, Patrick Sahle<br>
<br>
Am 31.08.2016 um 12:31 schrieb <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:putmans.jean@telfort.nl">putmans.jean@telfort.nl</a>:<br>
</div>
<blockquote
cite="mid:11699409.9837.1472639479760.JavaMail.defaultUser@defaultHost"
type="cite">Liebe Editoren in dieser Mailingliste,
<div><br>
</div>
<div>
<div>im Rahmen meines Projektes der Transkription aller Hss. des
Eneasroman von Heinrich von Veldeke, befasse ich mich am Rande
auch mit der Erstellung eines Variantenapparats.</div>
<div><br>
</div>
<div>Ich habe bislang Juxta und Collatex ausprobiert und war
damit nicht zufrieden. TUSTEP ist mir ehrlich gesagt zu
umständlich konzipiert; tut mir leid für die Tübinger Freunde.</div>
<div><br>
</div>
<div>Hat jemand aus dieser Mailinggruppe Erfahrung mit der
(halb-) automatischen Erstellung von Apparaten? Ich finde im
Internet zwar einige kleinere Beispiele, meistens im Rahmen
von Software-Besprechungen, aber ganze Editionsprojekte die
vollständige Apparate damit erstellt haben, sind mir bislang
(noch) nicht begegnet.</div>
<div><br>
</div>
<div>Selbst arbeite ich derzeit an einem System, dass in einer
Tabellenkalkulation einen Apparat erstellt. Komme da
allerdings hin und wieder auch an meine Grenzen.</div>
<div><br>
</div>
<div>Meldungen würden mich sehr freuen.</div>
<div><br>
</div>
<div>Gruß</div>
<div><br>
</div>
<div>Jean Putmans</div>
</div>
<br>
<fieldset class="mimeAttachmentHeader"></fieldset>
<br>
<pre wrap="">_______________________________________________
Mediaevistik mailing list
<a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:Mediaevistik@mailman.uni-regensburg.de">Mediaevistik@mailman.uni-regensburg.de</a>
<a class="moz-txt-link-freetext" href="https://www-mailman.uni-regensburg.de/mailman/listinfo/mediaevistik">https://www-mailman.uni-regensburg.de/mailman/listinfo/mediaevistik</a>
</pre>
</blockquote>
<br>
<br>
<div class="moz-signature">-- <br>
<hr>
Apl. Prof. Dr. Patrick Sahle<br>
Koordinierungsstelle Digital Humanities der
Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften<br>
<a href="http://www.cceh.uni-koeln.de/">Cologne Center for
eHumanities (CCeH)</a><br>
<a href="http://www.dch.uni-koeln.de/">Data Center for the
Humanities</a><br>
<a href="http://www.dixit.uni-koeln.de/">DiXiT ITN</a><br>
<a href="http://www.i-d-e.de">Institut für Dokumentologie und
Editorik</a><br>
<br>
Postanschrift: Cologne Center for eHumanities (CCeH), Universität
zu Köln, Albertus-Magnus-Platz, D-50923 Köln<br>
Büro: Meister-Ekkehart-Str. 11, Raum 2.04; Telefon: +49 - (0)221 -
470 3894</div>
</body>
</html>