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<div class="moz-cite-prefix">Liebe Frau Wachauer,<br>
<br>
ich würde dieses Rezept versuchsweise auch einmal als Rezept für
ein Mus (gemuß) aus Wildbret interpretieren, für das vom Wildbret
nach dem Abkühlen und Kleinhacken ein bestimmtes Maß
(kapfweis/lannpleis) mit Wein aufgekocht und dann durch ein Sieb
gestrichen wird. Wenn ich an den Zustand des Gebisses bei vielen
älteren Menschen im MA denke, erscheint es mir durchaus plausibel,
das zähe, möglicherweise schon etwas ältere Wildbret zu Mus zu
verarbeiten.<br>
<br>
Kennen Sie das fünfbändige Wörterbuch zu Anton Trutmanns
Arzneibuch von Jörg Mildenberger (Würzburg 1997)? Ich habe mich
eingehend mit der medizinischen Rezeptliteratur des Mittelalters
beschäftigt und fand es ungeheuer hilfreich. Falls Ihr Kochbuch
aus dem süddeutschen Raum stammt, könnte es sich lohnen, bei
Mildenberger nachzuschlagen.<br>
<br>
Mit freundlichen Grüßen<br>
Dorothée Leidig<br>
<br>
<br>
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<title>Neue Seite 1</title>
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<pre class="moz-signature" style="margin-top: 0; margin-bottom: 0" cols="78"><font face="Arial" color="#808080">Dr. Dorothée Leidig</font></pre>
<pre class="moz-signature" style="margin-top: 0; margin-bottom: 0" cols="78"><font face="Arial" color="#808080">Autorin und Fachlektorin für
Geistes- u. Gesellschaftswissenschaften<font size="1">
</font>Kirchenhölzle 39
79104 Freiburg
Tel.: 0761 - 5 039 069 </font><font color="#808080">
--------------------------------------------------------------
</font><font style="font-size: 7pt" face="Arial"><a href="http://www.kritische-ausgabe.de/artikel/von-%C3%B6lg%C3%B6tzen-flitterwochen-und-kerbh%C3%B6lzern-%E2%80%93-redewendungen-aus-dem-mittelalter">Von Ölgötzen, Flitterwochen und Kerbhölzern
</a></font><span style="font-size: 7pt"><a href="%3Cp%20class=MsoNormal%3E%3Cspan%20class=MsoHyperlink%3Ehttp:/www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=16276%3Co:p%3E%3C/o:p%3E%3C/span%3E%3C/p%3E" class="moz-txt-link-freetext"><font face="Arial" color="#808080">
</font></a></span></pre>
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href="%3Cp%20class=MsoNormal%3E%3Cspan%20class=MsoHyperlink%3Ehttp:/www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=16276%3Co:p%3E%3C/o:p%3E%3C/span%3E%3C/p%3E"
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<pre class="moz-signature" cols="78"><font face="Arial" color="#808080"><a class="moz-txt-link-freetext" href="http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=16114"><font style="font-size: 7pt">
</font></a></font></pre>
</div>
Am 24.01.2014 10:08, schrieb Katharina Zeppezauer-Wachauer:<br>
</div>
<blockquote cite="mid:52E22D98.9050000@sbg.ac.at" type="cite">
<meta http-equiv="content-type" content="text/html; charset=UTF-8">
Liebe Liste,<br>
<br>
wir, das Team von der MHDBDB, sind derzeit dabei, einiges an mhd.
Kochbüchern aufzuarbeiten und zu lemmatisieren.<br>
Zwei Begriffe aus dem Kochbuch aus der Stiftsbibliothek
Michaelbeuern (Michaelbeuern, Stiftsbibliothek, Ms. Cart. 81 - <a
moz-do-not-send="true" class="moz-txt-link-abbreviated"
href="http://www.handschriftencensus.de/11023">www.handschriftencensus.de/11023</a>)
sind uns jedoch nicht klar und wir bitten um Ihre/eure Mithilfe:<br>
<br>
Vielleicht hat jemand von Ihnen/euch Interesse am
mittelalterlichen Kochen und eine Idee, was hinter den Begriffen <b>kapfwais
</b>und <b>lannpleis </b>stecken könnte?<br>
Im Kommentarteil der Edition von Prof. Trude Ehlert werden diese
Zutaten nicht erklärt, und auch sonst sind wir noch nicht fündig
geworden.<br>
<br>
<pre wrap="">3 r 1 wildw von einem hirssen ein gemuß machen, so seüd das wilbrät
r 2 an die stat. vnd wann ez gesotten ist, so laz chalt werden vnd
r 3 hak ez clain. vnd nim ain kapfwais oder ains lannpleis vnd sewd in
v 4 mit wein vnd reib ez durch ein pfeffer pfann.
v 5 gewurcz ez wol vnd mit zukker. so du dez nicht hast, so nymb
v 6 honnig. vnd lass ez wallen, vnd gib ez auff den tisch. </pre>
<br>
Dem Kontext nach vermute ich Gemüse- oder Getreidesorten.<br>
mhd. blez (Kaldaunen) oder die plei(n)ze (eine Brassenart) kommen
für lannpleis eher nicht in Betracht, wenn man bedenkt, dass diese
Zutaten erst gekocht und dann gerieben werden. frz. blé wäre
wenigstens der Weizen, aber ob das zum Ziel führt? '-weis' und
'-pleis' sollten ja ähnliche Zutaten sein, da sich der Koch
entscheiden kann zwischen den beiden. Möglicherweise ließe sich
kapfweis als ein Bechermaß Weizen interpretieren. Wer weiß Rat?<br>
<br>
Übrigens handelt es sich bei der Pfefferpfanne wohl um eine Art
Sieb. Das "reib ez durch" meint also eher von der Technik
durchstreichen als durchreiben (was ja auch nachvollziehbar ist,
da die Zutaten erst gekocht werden).<br>
<br>
Wir freuen uns auf Anregungen und Vorschläge!<br>
<br>
Mit freundlichen Grüßen aus Salzburg,<br>
Katharina Wachauer im Namen der MHDBDB<br>
<br>
<div class="moz-signature">-- <br>
<font face="Verdana"><font size="1"><font color="#808000"> Mag.
Katharina Zeppezauer-Wachauer, MA<br>
Mittelhochdeutsche Begriffsdatenbank (MHDBDB)<br>
Erzabt-Klotz-Straße 1, 5020 Salzburg, Österreich<br>
<br>
Telefon: +43 (0)662 8044 4341<br>
eMail: <a moz-do-not-send="true"
class="moz-txt-link-abbreviated"
href="mailto:katharina.wachauer@sbg.ac.at">katharina.wachauer@sbg.ac.at</a><br>
Internet: <a moz-do-not-send="true"
href="http://mhdbdb.sbg.ac.at:8000/people/wachauer.htm">wachauer.htm</a><br>
<br>
P.S.: Please consider the environment before printing this
email</font></font></font></div>
<br>
<fieldset class="mimeAttachmentHeader"></fieldset>
<br>
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Mediaevistik mailing list
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</pre>
</blockquote>
<br>
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