<html>
  <head>
    <meta content="text/html; charset=ISO-8859-1"
      http-equiv="Content-Type">
  </head>
  <body bgcolor="#FFFFFF" text="#000000">
    <div class="moz-cite-prefix"><br>
      Sehr geehrter Herr Busch, <br>
      <br>
      dass die adäquate Rolle des gedruckten Buches vor allem in der
      Aufnahme einer Lesefassung einer Edition liegt, ist nicht zu
      bestreiten. Genau so wenig, wie das Argument, dass digitale
      Editionen ihre Stärke vor allem in der wissenschaftlichen
      Fundierung dieser Editionen und in ihrer wissenschaftlichen
      Nutzung haben.<br>
      <br>
      Dennoch möchte ich gerne fragen, was Sie dazu bewogen hat, auf
      eine parallele digitale Bereitstellung wenigstens der edierten
      Texte verzichten zu wollen. Ich gehe davon aus, dass diese Texte
      darauf zielen, möglichst breit wahrgenommen und gelesen,
      vielleicht auch in der wissenschaftlichen Forschung genutzt zu
      werden. Mit der ausschließlichen Druckpublikation lässt sich heute
      aber nur eine eingeschränkte Sichtbarkeit, Zugänglichkeit und
      Nutzbarkeit erreichen. Wenn die Druckvorlagen von den Autoren
      kommen, dann scheint auch der Schutz von Verlagsinvestitionen als
      grundsätzlich denkbares Argument für diesen Ausschluss nicht zu
      greifen. Im Gegenteil stellt sich die Frage, warum die zu
      liefernden "digitalen" Vorlagen entdigitalisiert werden und andere
      Nutzungen damit ausgeschlossen werden sollen.<br>
      <br>
      Bei unseren eigenen Publikationen wird die Druckfassung regelmäßig
      von frei zugänglichen digitalen Fassungen begleitet. Einige
      Autoren machen das inzwischen sogar zur Bedingung, um sich an
      einer Publikation zu beteiligen - eben weil sie nicht an einer
      Beschränkung der potentiellen Reichweite und Nutzbarkeit
      interessiert sind.<br>
      <br>
      Aber vielleicht übersehe ich ein wesentliches Argument?<br>
      <br>
      Viele Grüße, Patrick Sahle<br>
      --------------------------------------<br>
      <a href="http://www.i-d-e.de">Institut für Dokumentologie und
        Editorik</a> (IDE)<br>
      <br>
      Am 19.07.2012 22:29, schrieb Nathanael Busch:<br>
    </div>
    <blockquote cite="mid:50086E1E.22044.1292D865@nbusch.gmx.ch"
      type="cite">
      <pre wrap="">Sehr geehrte Kollegen,

wir freuen uns, Ihnen mit 'Relectiones' eine neue Editionsreihe 
mittelalterlicher Texte vorstellen zu können. Anlässlich der Tagung 
`Vergessene Texte des Mittelalters`, die im vergangenen Dezember in 
Göttingen stattfand, schlug der renommierte Stuttgarter Hirzel-Verlag 
vor, eine Buchreihe ins Leben zu rufen. Diese soll einen besseren 
Zugang zu (literarischen) Texten ermöglichen, die zwar in Forschung 
und Lehre bislang wenig Beachtung fanden, die nichtsdestotrotz 
spannend und lesenswert sind oder dringend von anderen 
Fachdisziplinen zur Kenntnis genommen werden sollten. Angestrebt wird 
also keine Reihe von sog. Klassikerausgaben, sondern eine Reihe, die 
unbekannteren Texten ein Forum bieten will: Späte deutsche Karlsepik, 
tschechische Artusroman-Adaptationen, italienische Lyriker, 
mittellateinische Versepen, altfranzösische Lais, mittelenglische 
Lehrtexte - all das und vieles mehr kann und soll in der Reihe 
vertreten sein.

Wir stellen uns dabei weniger ein Forum für z. B. hochkomplexe 
Fassungsvarianten, sondern vor allem leserfreundliche und 
erschwingliche Ausgaben für Forschung und Lehre vor: Unbedingt sollte 
der Text übersetzt und mit einem wissenschaftlichen Vorwort und 
möglichst einem Kommentar versehen werden. Auch ist es möglich, keine 
Neuedition vorzulegen, sondern lediglich eine (solide) alte Ausgabe 
zusammen mit einer Übersetzung wieder zugänglich zu machen. Der 
Verlag steuert einen Umfang von max. 300 Seiten bei einem möglichst 
günstigen Ladenpreis an. Druckvorlagen müssen von den Autoren 
geliefert werden.

Für Begutachtung und Betreuung steht das Herausgeberteam zur 
Verfügung:

Frank Bezner (Berkeley), Mittellatein
Nathanael Busch (Marburg), Germanistik
Robert Fajen (Halle), Romanistik (Französisch/Italienisch)
Wolfram Keller (Berlin), Anglistik
Björn Reich (Berlin), Germanistik
Markus Schürer (Rom), Geschichte
 
Wenn Sie der Reihe etwas beisteuern könnten, wären wir über einen 
Vorschlag in Form eines Exposé dankbar. Bitte senden Sie ihn an: 
<a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:relectiones@lists.dav-medien.de">relectiones@lists.dav-medien.de</a>

Das Exposé wird dann, z. T. verdeckt, geprüft. Bei Aufnahme des 
Bandes in die Reihe ist eine intensive Betreuung durch den 
Herausgeberkreis vorgesehen.
 
Die Herausgeber
_______________________________________________
Mediaevistik mailing list
<a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:Mediaevistik@mailman.uni-regensburg.de">Mediaevistik@mailman.uni-regensburg.de</a>
<a class="moz-txt-link-freetext" href="https://www-mailman.uni-regensburg.de/mailman/listinfo/mediaevistik">https://www-mailman.uni-regensburg.de/mailman/listinfo/mediaevistik</a>

</pre>
    </blockquote>
    <br>
  </body>
</html>